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Optimiere deine Wertschöpfungskette, um schneller mit weniger mehr zu erreichen

Entdecke, wie du mit Wertstrommanagement deinen Softwarebereitstellungsprozess optimierst und die betriebliche Effizienz steigerst.

18. Dezember 2024Lesezeit: 6 Min.

Software bestimmt das Innovationstempo, und das bedeutet, dass alle Unternehmen vor der gleichen Herausforderung stehen: schneller besseren und sichereren Code liefern und dabei weniger Geld ausgeben. Der Erfolg auf diesem Weg der digitalen Transformation wird schnell zur Messlatte zwischen den Marktführern und ihren Konkurrenten. Unternehmen müssen daher grundlegend überdenken, wie sie Software entwickeln, sichern und bereitstellen.

Die Antwort liegt im Wertstrommanagement – einem bewährten Ansatz, der die Markteinführungszeit verkürzt, häufige Hindernisse wie Übergaben und unterbrochene Feedbackschleifen beseitigt und den Führungskräften die nötige Transparenz verschafft, um hochwertige Kundenerlebnisse zu gewährleisten.

Gründe für Wertstrommanagement

Im letzten Jahr habe ich an mehr als 10 Diskussionsrunden für Führungskräfte teilgenommen, mit unzähligen Kund(inn)en aus aller Welt gesprochen und mir Anregungen von Organisationen wie dem DevOps Institute und dem Value Stream Management Consortium geholt.

Bei der Diskussion der Transformationsziele mit den Branchenführern ist mir eine Gemeinsamkeit aufgefallen. Sie haben erkannt, dass ihr Unternehmen nicht einfach nur ein Softwareunternehmen sein muss, sondern ein hochleistungsfähiges.

Die Geschäftsziele mit der IT-Arbeit in Einklang zu bringen, den Softwareentwicklungsprozess zu beschleunigen und gleichzeitig die Softwarequalität zu verbessern, ist keine leichte Aufgabe. Es gibt aber vier wichtige Grundsätze, die Unternehmen befolgen können, um ihre digitale Transformation voranzutreiben und gleichzeitig mit weniger Ressourcen mehr Geschäftswert zu schaffen:

  1. Entwickler(innen) produktiver machen: Verbessere die Entwicklererfahrung, um Tech-Talente effektiver zu rekrutieren und zu halten und Entwickler(innen) produktiver zu machen, damit sie schneller bessere Software bereitstellen können.
  2. Produktivität und Effizienz messen: Miss die Auswirkungen im gesamten Lebenszyklus der Softwareentwicklung, um die betriebliche Effizienz zu verbessern.
  3. Software-Lieferkette sichern: Reduziere Sicherheits- und Compliance-Risiken.
  4. Cloud-Migration beschleunigen: Stelle sicher, dass du mit den richtigen Sicherheitskontrollen in die Cloud wechselst, um Risiken zu minimieren.

Die erfolgreiche Umsetzung dieser Grundsätze erfordert einen strukturierten Ansatz, der Menschen, Prozesse und Technologie miteinander verbindet. Das Wertstrommanagement bildet diesen Rahmen und stellt eine erprobte Roadmap dar, der Unternehmen hilft, die Art und Weise, wie sie Software bereitstellen, systematisch zu verändern. Das Value Stream Management Consortium hat diesen Prozess in neun Schlüsselphasen unterteilt: Loslegen, Bewerten, Vision, Identifizieren, Organisieren, Zuordnen, Verbinden, Überprüfen und Anpassen.

Implementierung von Wertstrommanagement

Ein wichtiger Schritt zu Beginn der Roadmap ist die Definition der Vision, die den Rahmen für die Überprüfung der Wertschöpfungskette vorgibt. Es ist wichtig, dass die Vision von den Geschäftsergebnissen bestimmt wird. Wenn es zum Beispiel die Vision eines Unternehmens ist, ein neues Produkt als Erster auf den Markt zu bringen, ist die Liefergeschwindigkeit ein wichtiger Faktor. Wenn jedoch die Kundenzufriedenheit und die Servicezuverlässigkeit die wichtigsten Elemente sind, stehen Qualitätsmetriken ganz oben auf der Liste.

Sobald du die Vision festgelegt hast, sorgen die weiteren Schritte der Roadmap dafür, dass du die Mitarbeitenden, Prozesse und Technologien zur Verfügung hast, um die Vision zu verwirklichen:

  • In den Phasen Identifizieren und Organisieren geht es um die Menschen. Unternehmen sollten den menschlichen Aspekt dieser Phasen in einer Referenzarchitektur der Wertschöpfungskette visuell darstellen.
  • In der Phase Zuordnen geht es darum, die richtigen Mitarbeitenden mit einem straffen und effizienten Prozess zusammenzubringen. Die Wertstromanalyse hilft nicht nur dabei, Workflows zu visualisieren, sondern zeigt auch Bereiche auf, in denen es Verschwendung gibt und solche, die von kontinuierlicher Verbesserung profitieren können.
  • In der Phase Verbinden geht es darum, Technologien einzusetzen, die den Prozess automatisieren und die Vorgänge für funktionsübergreifende Teams vereinfachen, die kognitive Belastung verringern, die Qualität und Sicherheit verbessern und eine schnellere Wertschöpfung ermöglichen.
  • Schließlich kann das Unternehmen seine Software-Wertströme kontinuierlich und in Echtzeit überprüfen und anpassen, um sie zu optimieren.

Diese Roadmap stellt sicher, dass die Mitarbeitenden mit der Technologie verbunden und in der Lage sind, sie effektiv zu nutzen. Die Erkennung von Wertströmen spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Einbindung von Einzelpersonen und Teams in einen Workflow, der strategisch so gestaltet ist, dass er die Erfahrung von Entwickler(inne)n und Benutzer(inne)n verbessert.

Ein plattformbasierter Ansatz ist für eine erfolgreiche Implementierung unerlässlich. Laut dem Market Guide for DevOps Value Stream Delivery Platforms von Gartner bieten Wertschöpfungsketten-Plattformen vollständig integrierte Funktionen, die eine kontinuierliche Bereitstellung von Software ermöglichen. Zu diesen Funktionen gehören Planung, Versionskontrolle, kontinuierliche Integration, Testautomatisierung, Freigabe-Orchestrierung, kontinuierliche Bereitstellung und Rollback-Überwachung, Sicherheitstests und die Analyse von Wertstrommetriken. Value Stream Delivery Platforms lassen sich mit Tools zur Automatisierung der Infrastruktur und der Einhaltung von Richtlinien integrieren, um die Bereitstellung der Infrastruktur und die Durchsetzung von Richtlinien zu automatisieren.

Erfolg mit Wertstrommetriken messen

Es gibt zwei Arten von Metriken im Wertstrommanagement: Flow und Realisierung.

Flow-Metriken für die Wertstromanalyse definieren, wie wir Software bereitstellen, von der Ideenfindung bis zur Realisierung. Diese Metriken messen den Flow des Geschäftswerts und geben Aufschluss über die Effizienz, Qualität und Geschwindigkeit, mit der die Software die gesamten Wertschöpfungskette durchläuft. Wenn Unternehmen die Flow-Metriken für die Wertstromanalyse verstehen, können sie Engpässe und verbesserungswürdige Bereiche identifizieren.

DORA-Metriken sind eine Teilmenge der Flow-Metriken. DORA-Metriken bieten eine quantitative Messung der Leistung und umfassen:

  1. Bereitstellungshäufigkeit: Wie oft ein Unternehmen Code in der Produktion bereitstellt. Eine höhere Bereitstellungshäufigkeit zeigt, dass das Entwicklungsteam Änderungen schneller bereitstellen kann, was einen agileren und effizienteren Softwareentwicklungsprozess widerspiegelt.
  2. Vorlaufzeit für Änderungen: Die Zeit, die benötigt wird, um eine Codeänderung vom Commit zur Bereitstellung zu bringen. Eine kürzere Abarbeitungsdauer bedeutet, dass das Team Ideen effizient in tatsächliche Bereitstellungen umsetzt und so Funktionen schneller bereitstellen oder Anforderungen von Kund(inn)en erfüllen kann.
  3. Zeit bis zur Wiederherstellung des Service: Die Zeit, die benötigt wird, um sich von einem Serviceausfall zu erholen und den normalen Betrieb wiederherzustellen. Eine kürzere Zeit bis zur Wiederherstellung des Service deutet auf ein widerstandsfähigeres System und ein fähiges Reaktionsteam hin, wodurch Ausfallzeiten minimiert und die Benutzererfahrung verbessert werden.
  4. Änderungsfehlerrate: Der Prozentsatz der Änderungen, die zu einer Beeinträchtigung des Service führen, einschließlich Vorfälle, Bugs oder Änderungen, die ein Rollback von Änderungen erfordern. Eine Senkung der Änderungsfehlerrate spiegelt eine verbesserte Qualität der Programmierungen wider und stärkt das Vertrauen in den Entwicklungsprozess.

In Kombination mit Metriken wie Vorlaufzeit für die Fehlerbehebung, Bearbeitungszeit, neue Tickets und Bereitstellungen erhältst du einen ganzheitlichen Überblick über die Effizienz deiner Wertschöpfungskette. Ein sinnvoller und kombinierter Einsatz dieser Metriken ist wichtig, um Verbesserungspotenziale im gesamten Lebenszyklus der Softwareentwicklung zu erkennen.

Metriken zur Wertrealisierung messen die greifbaren Ergebnisse der Entwicklungsbemühungen. Während traditionelle Messgrößen wie Umsatz, Absatz und Gewinnmargen finanzielle Erkenntnisse liefern, erfassen andere Schlüsselindikatoren wie Net Promoter Scores und Customer Journey Time ebenso wichtige Dimensionen der Wertschöpfung. Während diese nachlaufenden Metriken die vergangene Leistung widerspiegeln, bieten vorlaufende Indikatoren wie Besucherströme, Kundenrezensionen und Konversionsraten wertvolle Prognosen für den zukünftigen Erfolg.

Ergebnisse aus der Wertschöpfungsketten-Analyse in die Tat umsetzen

Bei der Wertschöpfungsketten-Analyse werden Metriken und Inspektion kombiniert. Dabei wird der aktuelle und der gewünschte künftige Zustand eines Unternehmens im Kontext des technologischen Wertstroms betrachtet – der Zeit- und Ressourcenaufwand, der erforderlich ist, um von der Idee und den Anforderungen zur Bereitstellung und zum Kundennutzen zu gelangen. Mit der Wertstromanalyse wird auch eine Grundlage geschaffen, um den Fortschritt bei der Softwarebereitstellung zu messen und die Berührungspunkte im Prozess zu identifizieren, die keinen Mehrwert für Kund(inn)en oder das Unternehmen schaffen. Die Ergebnisse der Wertstromanalyse ermöglichen es dem Unternehmen, ein schlankes Setup für eine DevSecOps-Toolchain einfacher zu konfigurieren.

Eine einheitliche Plattform ist unerlässlich, um den angestrebten zukünftigen Zustand zu erreichen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Entwickler(innen) und Kund(inn)en zu erfüllen. Dieser systematische Ansatz fördert die Transparenz, die für eine effektive Wertstromanalyse unerlässlich ist, und unterstreicht die Bedeutung der Anwendung von Metriken zur Bewertung und zum Verständnis des aktuellen Zustands. Die Wertstromanalyse ist entscheidend, um Prozesse, Personas, Tools, Interaktionen und Messungen umfassend in einer einzigen Ansicht abzubilden.

Software bestimmt das Innovationstempo

Wenn wir die Gründe für die Wertstromanalyse in der Softwareentwicklung untersuchen, wird klar, dass Transparenz der Schlüssel zum Verständnis ist, wie und was Unternehmen leisten. Mit den richtigen Metriken können Unternehmen erkennen, wie ihre Softwarebereitstellung voranschreitet, wo es Engpässe und Ineffizienzen gibt und was sie tun können, um sich kontinuierlich zu verbessern. Die Implementierung einer durchgängigen DevSecOps-Plattform in Kombination mit Verfahren für die Wertstromanalyse versetzt Unternehmen in die Lage, ihre Lieferprozesse kontinuierlich zu verfeinern und zu verbessern, Innovationen zu beschleunigen und den Weg für langfristigen Erfolg zu ebnen.

Nächste Schritte

Source Lp Dora Insights Where Is Ai Really Driving Developer Productivity

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Wichtigste Erkenntnisse
  • Ein effektives Wertstrommanagement kann die Markteinführungszeit eines Unternehmens verkürzen, die Transparenz der Prozesse verbessern und das Kundenerlebnis steigern.
  • Zwei Arten von Metriken sind im Wertstrommanagement wichtig: Flow-Metriken für die Wertstromanalyse und Metriken für die Wertrealisierung. Erstere helfen beim Erkennen von Engpässe bei der Softwarebereitstellung, letztere bewerten die Bereitstellung.
  • Die Einführung einer einheitlichen Plattform für den gesamten Lebenszyklus der Softwareentwicklung kann einen umfassenden Überblick über alle Personen und Produkte bieten und Unternehmen schneller und wettbewerbsfähiger machen.

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