Blog Agile Planning Scrum-Projektmanagement: so geht’s
Veröffentlicht am: August 21, 2024
10 Minuten Lesezeit

Scrum-Projektmanagement: so geht’s

In der Welt des Projektmanagements ist Scrum zu einem Schlüsselbegriff geworden, der für Flexibilität, Effizienz und kontinuierliche Verbesserung steht.

Scrum Project Management

Scrum ist jedoch mehr als nur eine Methode – es ist ein Framework, das den Teams ermöglicht, komplexe Projekte agil und erfolgreich zu bearbeiten.

Was ist Scrum-Projektmanagement?

Scrum ist wie der Rennwagen unter den Projektmanagementmethoden: schnell, flexibel und fokussiert. Es ist eine agile Methode, die darauf abzielt, komplexe Projekte in kurzen Iterationen, sogenannten Sprints, zu bewältigen. Diese Sprints ermöglichen es Teams, sich auf klare Ziele zu konzentrieren und gleichzeitig agil auf Veränderungen zu reagieren. Ursprünglich für die Softwareentwicklung ins Leben gerufen, hat sich Scrum mittlerweile in verschiedenen Branchen etabliert und wird für verschiedene Projekte, die nach einer agilen und iterativen Herangehensweise suchen, genutzt.

Den Kern von Scrum bilden Prinzipien wie Transparenz, Inspektion und Anpassung. Das bedeutet, dass alle relevanten Informationen über den Projektfortschritt offengelegt werden, das Team seine Arbeit regelmäßig selbst überprüft und dann Anpassungen vornimmt, um stetig besser zu werden. Deshalb liegt ein wichtiger Fokus von Scrum auf der Zusammenarbeit. Statt endloser Planungsphasen und linearer Projektabwicklung setzt Scrum auf kurze Entwicklungszyklen. Diese dauern typischerweise ein bis vier Wochen und haben ein klares Ziel. Am Ende eines jeden Sprints wird ein greifbares Ergebnis präsentiert – so haben Teams einen konstanten Motivationsschub.

Das Scrum-Framework – Aufbau und Features

Um das Scrum-Projektmanagement erfolgreich durchführen zu können, besteht das Scrum-Framework aus drei Hauptkomponenten: Rollen, Artefakten und Zeremonien.

Welche Rollen gibt es in Scrum?

In Scrum sind drei zentrale Rollen maßgeblich für den Erfolg bei der Umsetzung von Projekten:

Product Owner

Product Owner spielen eine entscheidende Rolle im Scrum-Team und sind verantwortlich für die Maximierung des Produktwerts. Das bedeutet, dass die Person in dieser Position die Anforderungen des Projekts basierend auf den Bedürfnissen der Stakeholder und des Marktes definiert und priorisiert. Als Hauptansprechpartner(innen) für die Stakeholder arbeiten Product Owner eng mit ihnen zusammen, um sicherzustellen, dass das Produkt ihren Erwartungen entspricht und maximalen Nutzen bietet. Diese Rolle erfordert eine klare Vision, strategische Entscheidungsfindung und die Fähigkeit, Anforderungen effektiv zu kommunizieren und zu priorisieren.

Entwicklungsteam

Das Entwicklungsteam besteht aus den Expert(innen), die die eigentliche Entwicklungsarbeit leisten und das Produkt vorantreiben. Es ist selbstorganisiert und hat so die Freiheit, kreative Wege zu finden, um die Aufgaben aus dem Sprint-Backlog zu erledigen. Eigenverantwortung ist hier das A und O. Das Team verpflichtet sich, während jedes Sprints erstklassige Arbeit abzuliefern. Eine enge Zusammenarbeit und offene Kommunikation innerhalb des Teams sind entscheidend, um ein gemeinsames Verständnis der Anforderungen zu entwickeln und effektiv voranzukommen. Das Entwicklungsteam ist der Motor des Projekts und trägt die Hauptlast bei der Umsetzung der Produktanforderungen.

Scrum Master

Scrum Master sind dafür da, das Scrum-Team zu unterstützen und sicherzustellen, dass es richtig Gas geben kann. Sie räumen Hindernisse aus dem Weg, die den Teamfortschritt behindern könnten, und schaffen eine Umgebung, in der Zusammenarbeit und ständige Verbesserung großgeschrieben werden. Außerdem helfen sie dem Team, die Prinzipien und Praktiken von Scrum zu durchdringen und umzusetzen. Das kann Schulungen, Workshops und regelmäßige Coaching-Sessions beinhalten, um sicherzustellen, dass das Team sein volles Potenzial entfalten kann.

Diese drei Rollen ziehen im Scrum-Team an einem Strang, damit alle effektiv zusammenarbeiten und hochwertige Produkte in Rekordzeit auf den Markt gebracht werden. Die klare Verantwortungsaufteilung und die enge Zusammenarbeit sind Schlüssel dafür, dass das Team auf Hochtouren läuft und die Projektziele erreicht werden.

Was sind Scrum-Artefakte?

Scrum definiert eine Reihe von Artefakten, die dazu dienen, den Fortschritt des Projekts zu verfolgen und sicherzustellen, dass das Team in die richtige Richtung steuert.

Product-Backlog

Hier sind sämtliche Anforderungen an das Projekt festgehalten, sei es in Form von User Stories, Features oder Aufgaben. Product Owner übernehmen die Verantwortung für die Pflege und Priorisierung dieses Backlogs, um zu gewährleisten, dass Teams stets an den wichtigsten Aspekten des Produkts arbeiten.

Sprint-Backlog

Der Sprint-Backlog ist die To-do-Liste für einen bestimmten Scrum-Sprint. Es werden die Aufgaben aufgeführt, die während dieses Zeitraums erledigt werden sollen. Das Entwicklungsteam wählt die Aufgaben aus dem Product-Backlog aus und verpflichtet sich, sie innerhalb des Sprints abzuschließen.

Inkrement

Das Inkrement ist das Ergebnis eines abgeschlossenen Sprints und stellt einen möglicherweise auslieferbaren Teil des Produkts dar. Es sollte eine funktionsfähige und getestete Version des Produkts sein, die den Product Ownern vorgestellt werden kann, um sicherzustellen, dass das Team die gestellten Anforderungen erfüllt hat.

Was sind Scrum Zeremonien?

Um den Projektfortschritt zu synchronisieren und Hindernisse frühzeitig aus dem Weg zu räumen, organisiert ein Scrum-Team regelmäßig bestimmte Zeremonien, die die Effizienz und Transparenz des Entwicklungsprozesses maximieren:

Sprint Planning

Beim Sprint Planning legt das Team die Ziele fest und definiert den Umfang der Arbeit. Hier entscheidet das Team gemeinsam, welche Aufgaben vom Product-Backlog in den Sprint-Backlog aufgenommen werden. Die Product Owner klären die Anforderungen, und das Team schätzt den Aufwand ab, um zu bewerten, ob der Sprint realistische Ziele hat. Dabei verwenden die Teammitglieder Scrum Story Points als Maßeinheit, um den relativen Aufwand oder die Komplexität jeder Aufgabe zu bewerten. Durch diese Schätzungen können sie besser bewerten, wie viel Arbeit sie im Sprint durchführen können.

Daily Scrum

Das tägliche Stand-up-Meeting, auch als Daily Scrum bekannt, ist eine kurze Besprechung, um den Fortschritt zu besprechen und Hindernisse zu identifizieren. Jedes Teammitglied teilt mit, was seit dem letzten Meeting erreicht wurde, welche Herausforderungen es gibt und welche Aufgaben als Nächstes angegangen werden. Dies fördert die Kommunikation im Team und hilft, Hindernisse frühzeitig zu beseitigen.

Sprint-Review

Am Ende jedes Sprints findet die Sprint-Review statt, bei der das Team das abgeschlossene Inkrement präsentiert und Feedback von den Stakeholdern erhält. Hier demonstriert das Team die erledigte Arbeit und diskutiert Möglichkeiten zur Verbesserung. Die Stakeholder haben die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Änderungsvorschläge zu machen, damit das Produkt bei der Fertigstellung den Anforderungen entspricht.

Sprint Retrospective

Die Sprint Retrospective ist eine Reflexionsveranstaltung, die nach der Sprint-Review stattfindet. Das Team reflektiert über den abgeschlossenen Scrum Sprint und identifiziert Verbesserungsmöglichkeiten für den nächsten. Dabei werden Erfolge, Probleme und Lernpunkte diskutiert, um Erkenntnisse zu gewinnen und den Entwicklungsprozess kontinuierlich zu verbessern.

Diese Zeremonien sind entscheidend dafür, dass das Scrum-Team transparent arbeitet, sich regelmäßig über den Fortschritt austauscht und kontinuierlich an seiner Leistungsfähigkeit arbeitet. Durch die klare Struktur und den regelmäßigen Austausch werden Hindernisse frühzeitig erkannt und beseitigt, was zu einem effizienteren und produktiveren Entwicklungsprozess führt.

Warum Scrum nutzen?

Scrum bietet für DevOps-Teams viele Vorzüge, darunter Flexibilität, klare Kommunikation und regelmäßige Wertlieferung. Doch es ist wichtig zu beachten, dass die Einführung von Scrum auch einige Herausforderungen mit sich bringen kann, wie die Anpassung an neue Rollen und Prozesse. Deshalb ist es entscheidend, dass das Team gründlich geplant und geschult wird, da eine effektive Nutzung der Scrum-Methode dies voraussetzt.

Vorteile von Scrum

  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Mit Scrum können DevOps-Teams blitzschnell auf neue Anforderungen reagieren und sich an veränderte Bedingungen anpassen. Kurze Iterationen und regelmäßige Check-ins machen das Team besonders agil.
  • Klare Kommunikation: Durch regelmäßige Meetings wie dem Daily Scrum und Sprint-Reviews herrscht in einem Scrum-Team eine offene Kommunikationskultur. Das hilft, Hindernisse frühzeitig zu erkennen und die Teamarbeit zu verbessern.
  • Kontinuierliche Lieferung von Mehrwert: Scrum stellt sicher, dass DevOps-Teams kontinuierlich wertvolle Funktionen liefern. Das bedeutet, dass Kund(inn)en regelmäßig mit neuen Features versorgt werden und der Wert des Produkts kontinuierlich steigt.
  • Effiziente Ressourcennutzung: Dank der klaren Priorisierung im Product-Backlog können DevOps-Teams ihre Ressourcen effizient nutzen und sich auf die wichtigsten Aufgaben konzentrieren.
  • Stärkung der Teamdynamik: Scrum fördert Selbstorganisation und Eigenverantwortung im Team. Das steigert die Motivation und das Engagement der Teammitglieder und verbessert die Zusammenarbeit deutlich.

Potenzielle Nachteile von Scrum

  • Komplexität der Einführung: Die Einführung von Scrum erfordert oft einen kulturellen Wandel und kann anfangs recht komplex sein. Es braucht Zeit und Ressourcen, bis sich das Team an die neuen Prozesse und Rollen gewöhnt hat.
  • Anforderungen an die Teamgröße: Scrum funktioniert am verlässlichsten mit Teams von bestimmter Größe. Zu kleine Teams könnten überlastet sein, während zu große Teams möglicherweise weniger effektiv arbeiten könnten.
  • Risiko von Missverständnissen: Bei einer falschen Implementierung von Scrum oder unklaren Rollen kann es zu Missverständnissen und Frustration im Team kommen.
  • Hoher Kommunikationsaufwand: Regelmäßige Meetings und offene Kommunikation können viel Zeit in Anspruch nehmen, wenn sie ineffizient gestaltet werden.
  • Vorhersagbarkeit: Aufgrund der agilen Natur von Scrum kann es schwierig sein, genaue Vorhersagen über die Fertigstellung von Aufgaben oder Features zu treffen. Das kann zu Unsicherheiten bei der Planung und Budgetierung führen.

Scrum vs. Kanban vs. Agilität: Ein Vergleich der agilen Ansätze

Scrum, Agile und Kanban sind drei verschiedene Ansätze für das Projektmanagement, die sich jeweils durch einzigartige Merkmale auszeichnen.

Scrum

Scrum zeichnet sich durch seine strukturierten Zeitrahmen, bekannt als Sprints, aus. Innerhalb dieser Sprints arbeitet das Team an einer klar definierten Anzahl von Aufgaben, um am Ende des Sprints ein funktionsfähiges Produktinkrement zu liefern. Scrum arbeitet dabei mit Rollen wie Product Ownern, welche die Anforderungen priorisieren, dem Entwicklungsteam, das die Arbeit ausführt, und den Scrum Mastern, die das Team unterstützen. Die klare Rollenverteilung und die festen Zeitrahmen helfen, den Entwicklungsprozess zu organisieren und zu steuern.

Kanban

Kanban hingegen konzentriert sich auf die Visualisierung des Arbeitsflusses und die kontinuierliche Lieferung von Arbeit. Es gibt keine festen Zeitrahmen wie in Scrum. Stattdessen zeigt das Kanban-Board den aktuellen Status jedes Arbeitselements an, und das Team zieht kontinuierlich neue Aufgaben in den Arbeitsprozess, sobald Kapazitäten frei werden. Kanban bietet Flexibilität und ermöglicht es Teams, sich schnell an sich ändernde Anforderungen anzupassen und den Arbeitsfluss kontinuierlich zu verbessern.

Agilität

Agilität hingegen betont Flexibilität, Selbstorganisation und kontinuierliche Verbesserung als übergeordneten Ansatz. Anders als bei Scrum gibt es hier keine festen Methoden oder Rahmenwerke, sondern ein Mindset, das auf Werten und Prinzipien basiert. Agile Methoden wie Scrum sind Teil dieses Ansatzes, neben anderen wie Extreme Programming (XP) oder Lean, die verschiedene Techniken umfassen.

Scrum Management mit GitLab

GitLab bietet eine umfassende Plattform für das DevOps-Lifecycle-Management. Neben Funktionen für die Versionskontrolle, Continuous Integration und Deployment stellt GitLab auch Projektmanagement-Tools bereit. Eines dieser Tools ist das Scrum-Management, das eine agile Projektmanagementmethode unterstützt. GitLab integriert Scrum-Management nahtlos in seine Plattform, was es Teams ermöglicht, Projekte effizient zu planen, zu verfolgen und zu verwalten.

Durch die Verwendung von GitLab für das Scrum Management können Teams Backlogs verwalten, Sprints planen, Aufgaben zuweisen und den Fortschritt von Projekten in Echtzeit verfolgen. Außerdem ermöglicht die Integration von GitLab mit anderen DevOps-Tools eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Entwicklung, Qualitätssicherung und Betrieb.

Scrum Management – FAQs

Ist Scrum eine agile Methode?

Scrum ist eine agile Methode. Sie wird als agil betrachtet, weil sie die Grundsätze des Agilen Manifests unterstützt, das eine Reihe von Werten und Prinzipien für die agile Softwareentwicklung definiert. Scrum fördert die iterative Entwicklung, enge Zusammenarbeit im Team, Flexibilität bei der Anpassung an Änderungen und die kontinuierliche Verbesserung des Prozesses.

Wie lange dauert ein typischer Sprint und wie werden Sprints geplant?

Die Dauer eines typischen Sprints in Scrum liegt normalerweise zwischen ein bis vier Wochen. Diese Zeitspanne wird vom Scrum-Team bestimmt und kann je nach den Projektanforderungen und den Präferenzen des Teams variieren. Manche Teams ziehen kürzere Sprints von einer Woche vor, während andere längere Sprints von vier Wochen wählen.

Die Planung eines Sprints erfolgt während eines speziellen Meetings, das als Sprint Planning Meeting bekannt ist. Dabei setzt sich das Scrum-Team zusammen, um die Ziele für den kommenden Sprint festzulegen und die Aufgaben aus dem Produkt-Backlog auszuwählen, die während des Sprints erledigt werden sollen.

Wie geht ein Scrum-Team mit Änderungen während eines laufenden Sprints um?

Ein Scrum-Team geht mit Änderungen während eines laufenden Sprints flexibel um:

1. Identifizierung: Eine Änderungsanfrage wird erkannt, priorisiert und ins Product-Backlog aufgenommen.

2. Anpassung des Sprint-Backlogs: Falls nötig, wird das Sprint-Backlog angepasst, um Platz für die Änderung zu schaffen.

3. Teamkonsens: Das Team entscheidet gemeinsam, ob und wie die Änderung umgesetzt wird, unter Berücksichtigung der Sprint-Ziele und potenzieller Risiken.

4. Transparente Kommunikation: Alle Stakeholder werden über die Änderungen informiert, einschließlich einer möglichen Anpassung des Sprint-Ziels.

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