Wenn die Cloud-Ausgaben gleich stark wachsen wie dein Entwicklungsteam, ist ein schmerzhafter Kompromiss nötig: Entweder werden die Entwickler(innen) gezwungen, schneller bereitzustellen, oder die eskalierenden Kosten müssen eingedämmt werden. Stell dir nun vor, man könnte die Produktivität der Entwickler(innen) um 30 % steigern und gleichzeitig die Projektkosten um 25 % senken. Klingt das unmöglich? Das ist es jedoch keineswegs, sondern ein durchaus realistisches Ziel für Unternehmen, die auf FinOps (Financial Operations) setzen – einen datengesteuerten Ansatz, der DevOps-Prinzipien und -Praktiken anwendet, um die Kosten für Personal, Prozesse und Technologie im gesamten Software-Entwicklungsprozess zu optimieren.Ich habe aus erster Hand erlebt, wie FinOps Unternehmen transformiert, indem es finanzielle Klarheit in jeden Aspekt der Softwareentwicklung bringt. Vor kurzer Zeit habe ich mich mit dem DevOps-Team einer Versicherungsgesellschaft getroffen, die ihre FinOps-Reise gerade beginnt. In den ersten Gesprächen wurden grundlegende Maßnahmen wie Cloud-Ausgaben und die Identifizierung anderer umsatzsteigernder, kostensenkender Indikatoren durch Wertstrommanagement besprochen. Diese Gespräche sind für FinOps-Entwicklungsfachkräfte von entscheidender Bedeutung, um zu evaluieren, wie Teams und Ressourcen organisiert und eingeteilt sind und welche Prozesse und Tools eingeführt werden könnten, um eine Veränderung zu bewirken.Von Teamstrukturen über Entwicklungsprozesse bis hin zu Entscheidungen über die Technologie: Dank dieser Transparenz können Führungskräfte Investitionen in ihrem gesamten Betrieb optimieren. Indem Finanz-, Produkt- und Engineering-Teams zusammengeführt werden, hilft FinOps den CFOs, CPOs und CTOs, fundierte Entscheidungen zu treffen und so die Effizienz im Unternehmen zu steigern.
Die Verbesserung der Effizienz und Optimierung der Kosten ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch für das Unternehmen strategisch wichtig, zumal Unternehmen immer mehr Geld in die Cloud investieren. FinOps bringt die notwendige finanzielle Rechenschaftspflicht in das variable Ausgabenmodell der Cloud ein. Sehen wir uns nun die Vorteile von FinOps an und finden wir heraus, wie du FinOps-Methodiken in deine betrieblichen Workflows integrieren kannst.
Was ist FinOps?
FinOps steht kurz für Financial Operations und verändert die Art und Weise, wie Finanz-, Engineering-, Technologie- und Geschäftsteams arbeiten. Durch Echtzeitdaten und -analysen sehen Teams die Cloud-Ausgaben sofort und können etwas unternehmen, bevor die Kosten eskalieren. Dieser proaktive Ansatz für finanzielle Verantwortlichkeit ermöglicht rasche, fundierte Entscheidungen über Ressourcenzuweisungen und führt in weiterer Folge zu messbaren Kosteneinsparungen.
Im Kern ist FinOps eine kulturelle Praktik, die Transformation nachhaltig gestaltet. Indem klare Prozesse und gemeinsame Indikatoren festgelegt werden, stellen Teams sicher, dass ihre täglichen Technologieentscheidungen auch zum breiteren Unternehmensziel beitragen.
Warum ist FinOps im Moment so beliebt?
Da sich viele Unternehmen derzeit stark auf generative KI und die Produktivität von Entwickler(innen) konzentrieren, brauchen sie Leitlinien wie automatisierte Workflows und wiederverwendbare Vorlagen für die Bereitstellung, um sicherzustellen, dass vorgefertigte Paths genutzt werden. Dies wird für Unternehmen, die ihre Anwendungen modernisieren und die Cloud-Architektur in der Produktion skalieren, unerlässlich.
Bei der Verwaltung von nicht direkt mit der Produktion zusammenhängenden Kosten, wie z. B. den Kosten für die kontinuierliche Integration (CI), wird diese Herausforderung noch größer. Unternehmen, die auf einen datengesteuerten Ansatz setzen, haben einen tiefen Einblick in ihre CI-Kosten. Sie sehen genau, wie die horizontale oder vertikale Skalierung der CI sich sowohl auf Feedbackschleifen als auch auf die Kosten in den verschiedenen Prozessor-Architekturen auswirkt. Durch Einführung von Standards wie kurzlebigen Testumgebungen stellen sie die Codequalität und Sicherheit sicher und optimieren gleichzeitig die Ausgaben.
Product Owners, die normalerweise für das Budget einer Produktlinie zuständig sind, können ebenfalls mit IT-Teams und Engineering-Führungskräften zusammenarbeiten, um Transparenzindikatoren bereitzustellen. Durch diese Zusammenarbeit können Führungskräfte Budgetschätzungen über mehrere Services ausrollen und sicherstellen, dass die Infrastrukturressourcen mit optimaler Kapazität genutzt werden. Das Ergebnis: Finanzteams sehen endlich, welche Anwendungen die höchste Investitionsrendite erzielen.
Die Brücke zwischen technischen und finanziellen Bereichen
Der Aufbau eines FinOps-Modells kann sowohl Anreize als auch Strafen beinhalten (Zuckerbrot und Peitsche). Das Zuckerbrot, also der Anreiz, fördert eine kollaborativere und transparentere Umgebung. Die Peitsche hingegen – etwa in Form von Rügen bei zu hohen Ausgaben – führt meistens zu einem Zusammenbruch der Prozesse. Dein Ziel sollte sein, dass FinOps das berücksichtigt, was Entwickler(innen) für ihre Arbeit brauchen und wie sich das auf den Gewinn des Unternehmens auswirkt – anstatt nur die Nutzung von Cloud-Ressourcen zu überwachen.
Vor kurzem habe ich mich mit einer großen Fluggesellschaft getroffen, die fast 5 Millionen US-Dollar pro Jahr für CI-Runner-Flotten ausgab. Sicherheitsscans, Abhängigkeitssuchen und Token-Scans wurden in diesen Runner-Flotten ausgeführt. Sie hätten den Sicherheitsschritt auslassen und dadurch die Ausgaben senken können, doch die möglichen Sicherheitsprobleme waren ein viel größeres Bedenken als das Geld, das für die Runner-Flotten ausgegeben wurde. Anstatt den Sicherheitsschritt zu überspringen, musste das Unternehmen Wege finden, um seine Runner-Flotten insgesamt effizienter zu gestalten, die Ausgaben zu senken und die Entwickler(innen) zu ermutigen, zu experimentieren und innovativ zu sein.
Ein erfolgreiches FinOps-Programm erfordert kein eigenes Team aus Vollzeit-FinOps-Profis. FinOps dient als strategische Verbindung zwischen funktionsübergreifenden Teams wie Finanzen, Produktentwicklung und Engineering. Ein typisches FinOps-Programm umfasst verschiedene Positionen und Funktionen wie CTO und VP of Engineering, eine Führungskraft im Finanzbereich sowie eine oder mehrere Führungskräfte im Engineering-Bereich, die regelmäßig zusammenarbeiten und dabei Probleme evaluieren, neue Effizienzmöglichkeiten identifizieren und Pläne zur Behebung entwickeln.
Indem der technische Betrieb mit den finanziellen Zielen in Einklang gebracht wird, wird sichergestellt, dass die Investitionen in Cloud-Infrastruktur und Softwareentwicklung die höchstmögliche Rendite erzielen. Das kann auch DevSecOps-Teams zeigen, wie ihre Arbeit direkt zur Umsatzsteigerung beiträgt, wie sie Kosten senken können, oder sogar beides.
Intelligente Finanzkontrolle in Workflows für Entwickler(innen)
FinOps überwacht den Ressourcenverbrauch sowohl vom Standpunkt der Benutzer(innen) als auch des Betriebs, um die Workflows der Entwickler(innen) zu optimieren. Eine Möglichkeit dafür ist, CI-Jobs zu analysieren und herauszufinden, welche mehr kosten, als ihr Wert rechtfertigt. Jede Softwareentwicklungspipeline enthält mehrere Jobs, die jeweils eine Ausführungsressource wie eine virtuelle Maschine (VM) oder einen Container erfordern. Je länger die Ausführung eines Jobs dauert, desto höher sind die Kosten. FinOps hilft Entwickler(inne)n zu verstehen, welche Jobs schlecht abschneiden, damit sie wissen, welche neu strukturiert werden müssen.
So wird ein Self-Service-Modell aufgebaut, das es DevSecOps-Teams ermöglicht, innerhalb klarer Richtlinien zu arbeiten. Zum Beispiel könnte eine Richtlinie jemandem verbieten, Ressourcen im Wert von 100 000 $ auf AWS bereitzustellen, aber er kann ein EC2-Image erstellen, um Tests durchzuführen. Wenn jedoch begründet werden kann, warum Ressourcen im Wert von 100.000 $ bereitgestellt werden müssen, kann die Person eine Anfrage einreichen, in der sie erklärt, wie das Projekt Umsatz für das Unternehmen generieren könnte. Wenn die Anfrage dann genehmigt wird, kann die Person mit ihrer Arbeit beginnen.
Ich möchte DevSecOps-Profis jedoch versichern, dass es bei FinOps nicht darum geht, Innovationen durch Überwachung einzuschränken. Stattdessen bietet dieser Ansatz volle Transparenz in die Cloud-Nutzung und -Ausgaben deines Unternehmens und hilft Teams dabei, Möglichkeiten zu identifizieren, wie die Cloud-Produktivität verbessert werden kann. FinOps fördert nicht nur die Zusammenarbeit zwischen Finanz-, Technologie- und Geschäftsteams, sondern analysiert auch Nutzungsmuster und prognostiziert den Bedarf, um abzuschätzen, ob mehr oder weniger Ressourcen für den zukünftigen Bedarf nötig sind, bevor übermäßige Ausgaben anfallen.
Spannungen abbauen
Es herrscht ein ständiges Tauziehen zwischen den Engineering- und IT-Betriebsteams. Die Mission des Engineering ist es, Innovationen voranzutreiben, die neue Einnahmequellen schaffen und gleichzeitig großartige Kundenerlebnisse bieten. Das IT-Betriebsteam konzentriert sich darauf, die Produktivität zu maximieren und gleichzeitig Geld zu sparen. FinOps löst die Spannung zwischen diesen Gruppen, indem es die Produktivität der Entwickler(innen) steigert und gleichzeitig die Cloud-Ausgaben senkt. So kommen technische Effizienz und finanzielle Vernunft auf einen gemeinsamen Nenner.
FinOps hilft DevSecOps-Teams, in genauen Zahlen zu denken, nicht in subjektiven Kosten. Es ist unerlässlich, ein klares Verständnis für die finanziellen Auswirkungen der Softwareentwicklung auf das Unternehmen zu haben, um fundierte Entscheidungen über die Fortsetzung eines Projekts basierend auf zwei Schlüsselkriterien zu treffen: Steigert das Projekt den Umsatz oder senkt es die Kosten?
Im Kern geht es bei FinOps nicht nur darum, Kosten zu senken, sondern auch darum, den gesamten Software-Entwicklungsprozess zu optimieren. Das Ziel ist es, Engineers und IT-Betriebsteams dabei zu helfen, die finanziellen Auswirkungen sowie die technischen Innovationen gleichermaßen zu berücksichtigen, damit sie verstehen, wie ihre Arbeit den Gewinn des Unternehmens steigert.
Erfahre mehr über FinOps auf der Website der FinOps Foundation.
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