Veröffentlicht am: 21. Januar 2025

4 Minuten Lesezeit

Dank Vulnerability Tracking 30% kürzere Audit-Zeit

ICSE 2025 peer-reviewed: Syntax-Tree-Deduplizierung reduziert SAST-Audit um 30%. Evaluierung mit 3,7 Mio. Zeilen Code, Effizienz steigt über Zeit.

DevSecOps ermöglicht kurze Release-Zyklen und schnelle Feedback-Schleifen für Deployment-Erfolg. Diese Feedbacks informieren Entwicklungsteams und Product Management über Feature-Auswirkungen unmittelbar nach Auslieferung.

GitLab als agnostische DevSecOps-Plattform integriert verschiedene CI/CD-Tools, die zur Funktionalität beitragen. Der Vulnerability Report konsolidiert beispielsweise Schwachstellen-Detections aus mehreren Tools verschiedener Pipelines in einer einheitlichen Ansicht.

Das Duplikations-Problem in heterogenen SAST-Setups

In heterogenen Static Application Security Testing (SAST)-Umgebungen entstehen Schwachstellen-Duplikate aus zwei Quellen:

  1. Code-Volatilität: Schwachstellen werden in sich ständig ändernder Code-Basis wiederholt gemeldet.

  2. Double-Reporting: Mehrere SAST-Tools melden dieselbe Schwachstelle separat.

Traditionelle Tracking-Methoden nutzen <file, line number>-Fingerprints, die bei Code-Änderungen brechen. Sobald Code refaktoriert oder verschoben wird, erscheint dieselbe Schwachstelle als "neu" – dies führt zu redundanten manuellen Audits bereits bekannter Schwachstellen. GitLab-Dokumentation beschreibt das Problem: "Source code is volatile; as developers make changes, source code may move in the same file or between files... If the code fragments are not tracked reliably as they move, vulnerability management is harder because the same vulnerability could be reported again."

Vulnerability Fatigue durch Duplikate

Duplikations-bedingte Vulnerability Fatigue entsteht, wenn Security-Teams durch wiederholte Warnungen desensibilisiert werden. Das hohe Volumen redundanter Findings kann zu verminderter Reaktion auf tatsächlich relevante Schwachstellen führen – die schiere Menge überwältigt Auditor*innen bis Ergebnisse nicht mehr angemessen adressiert werden. Scope+Offset reduziert dieses Risiko durch systematische Deduplizierung.

Advanced Vulnerability Tracking: Syntax-Tree-basierte Deduplizierung

GitLab Advanced Vulnerability Tracking adressiert beide Duplikations-Quellen durch kontextbasierte Deduplizierung in sich ändernden Code-Basen.

Das Feature nutzt Syntax-Tree-generierte Kontextinformationen, um Schwachstellen zu skopieren und Location-Fingerprints zu erzeugen, die robuster gegenüber Code-Änderungen sind als traditionelle Zeilen-basierte Methoden.

Scope+Offset-Methode: Schwachstellen-Identität basiert auf drei Komponenten:

  • Scope: Code-Kontext (module > class > function Verschachtelung)
  • Offset: Zeilen-Distanz zur Scope-Grenze (nicht absolute Zeilennummer)
  • CWE-Typ: Vulnerability-Klassifikation (z.B. CWE-22 Path Traversal)

Diese Methode ermöglicht Tracking über Refactoring-Operationen hinweg: Selbst wenn Code innerhalb derselben Funktion verschoben wird, bleibt die Schwachstelle durch Scope+Offset identifizierbar.

Wissenschaftlich validierte Effizienzsteigerung

Eine peer-reviewed Studie, präsentiert auf der 47th International Conference on Software Engineering (ICSE 2025), belegt: Advanced Vulnerability Tracking ist 30% effektiver als traditionelles Zeilen-basiertes Tracking. Dies entspricht einer 30%-Reduzierung des manuellen Audit-Aufwands für Schwachstellen-Management.

Evaluierungs-Rigor: Die Studie basiert auf dem GitLab-Source-Code-Repository mit 3,7 Millionen Zeilen Code und 200.000 Commits über einen 2-Monats-Zeitraum. Die Ergebnisse zeigen progressive Verbesserung: 11% Effizienzgewinn nach dem ersten Patch, steigend auf 30% nach 13 Patches. Der Performance-Overhead ist vernachlässigbar (<3%).

Die Studie zeigt außerdem: Der positive Effekt der Methode verstärkt sich über die Zeit, da sich Code-Basen weiterentwickeln und traditionelle Fingerprints zunehmend fragmentieren.

Preprint verfügbar: A scalable, effective and simple Vulnerability Tracking approach for heterogeneous SAST setups based on Scope+Offset (PDF, ICSE 2025)

Produktiveinsatz seit 2022

Seit der Integration in GitLab im Jahr 2022 verarbeitet Scope+Offset täglich tausende Security-Scans auf der GitLab DevSecOps-Plattform. Die Methode erwies sich als skalierbar, effektiv und wartungsarm in heterogenen SAST-Umgebungen mit mehreren Tools.

Sprachunterstützung: C#, C/C++, Go, Java, JavaScript, Python, Ruby und PHP. Die Methode ist sprachagnostisch durch tree-sitter-Parser-Integration und lässt sich als Post-Analyzer mit beliebigen SAST-Tools kombinieren, die das GitLab-SAST-Report-Format unterstützen.

Relevanz für deutsche DevSecOps-Teams

Deutsche Unternehmen setzen zunehmend heterogene SAST-Tool-Landschaften ein, insbesondere in regulierten Branchen (Automotive, Finance, Healthcare). Die NIS2-Richtlinie (Artikel 21) und DSGVO (Artikel 32) erfordern systematisches Schwachstellen-Management mit lückenloser Nachverfolgung.

Advanced Vulnerability Tracking reduziert den administrativen Overhead durch Deduplizierung und ermöglicht Sicherheitsteams, sich auf tatsächliche Schwachstellen-Remediation zu konzentrieren statt auf redundante Audits. Die wissenschaftliche Validierung durch ICSE 2025 (International Conference on Software Engineering) unterstreicht die methodische Fundierung – ein wichtiger Faktor für deutsche Compliance-Anforderungen und Zertifizierungsprozesse.

Für Unternehmen mit BSI IT-Grundschutz-Zertifizierung (Baustein APP.3.1: Sichere Webanwendungen) ermöglicht die Methode effizientere Schwachstellen-Dokumentation für Audit-Trails.

Verwandte Features für Audit-Effizienz

Advanced Vulnerability Tracking reduziert operativen SAST-Audit-Aufwand um 30% auf technischer Pipeline-Ebene. Für strategische Compliance-Audit-Beschleunigung siehe Custom Compliance Frameworks: 90% weniger Auditzeit, die Audit-Vorbereitung um 90% reduzieren durch automatisierte Multi-Framework-Durchsetzung (NIS2, DSGVO, ISO 27001).

Kombinierte Audit-Effizienz:

  • 30% (Vulnerability Tracking): SAST-Deduplizierung, operative Pipeline-Ebene
  • 90% (Compliance Frameworks): Framework-Governance, strategische Compliance-Ebene

Beide Features eliminieren unterschiedliche Arten manuellen Overheads und ermöglichen Security- und Compliance-Teams, sich auf tatsächliche Remediation zu konzentrieren statt auf redundante Audits.


Mitwirkende: Lucas Charles, Jason Leasure und Hua Yan haben zu diesem Artikel und der Studie beigetragen.


Englische Originalversion: Introducing GitLab Advanced Vulnerability Tracking

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